Der Studienabschluss ist geschafft, jetzt gilt es, zu zeigen, was man drauf hat. Hat man’s denn drauf? Der erste „richtige“ Job bringt so manchen Selbstzweifel und Ängste ans Tageslicht: Passt diese Stelle wirklich zu mir, und kann ich die entsprechenden Erwartungen erfüllen?
Zu diesem Thema habe ich gemeinsam mit Diplom-Psychologin Angelika Gulder ich einen Artikel im Hochschul-Karriereführer 2014 veröffentlicht. Wir erklären, worauf es ankommt…..
Zu versagen, Fehler zu machen oder zu scheitern, gehört zu den häufigsten Ängsten in unserer Gesellschaft. Schon an der Uni durchlebt mehr als ein Drittel der Studenten massive Prüfungsängste. Verspüren wir Angst, in einer bestimmten Situation nicht die erwartete Leistung erbringen zu können, handelt es sich um Versagensangst. Das ist seit frühester Kindheit erlernt. Wenn wir in einer sicheren und liebevollen Umgebung aufgewachsen sind, haben wir meistens ein starkes Selbstbild entwickelt, durch das wir uns den Herausforderungen unseres Lebens gewachsen fühlen. Wenn nicht, entwickeln wir eine „Überlebensstrategie“, um Liebe und Aufmerksamkeit zu erhalten………
Für Jonas M. beginnt gleich das Meeting mit dem Vorgesetzten, bei dem er über den Stand seines ersten eigenen Projektes berichten soll. „Ich weiß, es ist nicht nachvollziehbar. Aber immer in solchen Situationen beginnt mein Herz zu rasen, ich fange an zu schwitzen und mein Hirn verweigert die Mitarbeit. Ich schnappe nach Luft und bin zu keiner klaren Antwort fähig. Fast so, als ob es um Leben oder Tod ginge.“
Angst zu Versagen – normal oder nicht mehr normal?
Zu versagen, Fehler zu machen oder zu scheitern, gehören in unserer Gesellschaft zu den am weitesten verbreiteten sozialen Ängsten, unter denen beispielsweise auch Schauspieler, Leistungssportler und Klassenbeste leiden. Bereits an der Uni durchlebt mehr als ein Drittel der Studenten massive Prüfungsängste. Angst ist aber im Prinzip positiv und hilft uns, körperliche und psychische Kräfte zu mobilisieren, um Gefahren erkennen und uns ihnen stellen oder ausweichen zu können.
Verspüren wir Angst, in einer bestimmten Situation nicht die (von anderen oder von sich selbst) erwartete Leistung erbringen zu können, handelt es sich um Versagensangst. Damit ist sie eine Form von Leistungsangst und seit frühester Kindheit erlernt. Wenn wir in einer sicheren und liebevollen Umgebung aufgewachsen sind, haben wir meistens ein starkes Selbstbild entwickeln können, durch das wir uns den Herausforderungen unseres Lebens gewachsen fühlen. Andernfalls entwickeln wir eine „Überlebensstrategie“, um Liebe und Aufmerksamkeit zu erhalten: „Wenn ich gute Leistungen bringe, werde ich gelobt“, „wenn ich etwas Kluges sage, bekomme ich ein Lächeln zurück“. Wir haben die Idee, dass Leistung uns der Liebe der Eltern näherbringt. Wir versuchen, Misserfolg zu vermeiden und zeigen damit eine tief in uns verborgene Angst vor Ablehnung.
Die Versagensangst zeigt gelegentlich zwei Gesichter:
Einerseits fürchten wir, dass die eigenen Fähigkeiten und erlernten Fertigkeiten nicht ausreichen könnten, um die beruflichen und persönlichen Anforderungen zu erfüllen und die vorliegenden Aufgaben zu lösen.
Andererseits zweifeln wir daran, dass wir es wert sein könnten, anerkannt, geschätzt und geliebt zu werden.
Versagensängste haben keine echte Relation zu tatsächlich messbaren Leistungsfaktoren wie Schulnoten, Schnelligkeit etc und können auch durch positive Rückmeldungen aus dem Umfeld nicht korrigiert werden.
Den kompletten Artikel können Sie hier lesen.