Silke ist Juristin, hat Elternzeit genommen und sich in der jetzigen Lebensphase in den Dienst der Familie gestellt. Sie umsorgt Kinder und Ehemann, hält die Familienstruktur aufrecht und entwickelt mit jedem Tag mehr das Gefühl, nichts mehr wert zu sein. Die Diskussionen mit ihrem Mann werden häufiger und heftiger, die Themen sind immer die gleichen: sein Engagement in der Firma oft bis spät abends, seine sportlichen Ambitionen in der Freizeit und sein mangelndes Interesse an Silkes Gemütszustand. Ihr Fazit: „Du bekommst immer, was Du willst und ich stecke zurück!“ Silke stellt sich in unserer Coaching-Sitzung selbst die Frage, wie es soweit kommen konnte, dass sie sich komplett wertlos fühlt.
Nicht nur für Frauen, auch für manchen Mann ist die Entwicklung von gesundem Selbstwert und einer ausgewogenen Selbstbestimmung eine Gratwandwanderung und andauernde Herausforderung.
- Wie soll ich meinen Wert bemessen?
- Wie viel darf ich an mich selbst denken?
- Wie viel Selbstbezug ist erlaubt?
Schon früh lässt man uns wissen, dass „man“ nicht egoistisch sein sollte. Später dann können wir feststellen, dass dieser gut gemeinte Rat, sofern wir ihn brav befolgen, zwar gelegentlich die Anerkennung der anderen, darüber hinaus aber auch einige Schwierigkeiten mit sich bringt. Die Entscheidung, immer die Bedürfnisse und Wünsche anderer zu beachten und ihre Erwartungen zu erfüllen, trägt uns nicht selten von uns selbst weg. In Beziehungen wird dies oft zum Knackpunkt und führt hier und da zur Gretchenfrage: gehen oder bleiben? Wo also befindet sich die geeignete Balance zwischen Egoismus und der Freiheit, über sich selbst zu bestimmen? Gibt es sie überhaupt? Oder sind wir gezwungen, wenn wir in Beziehungen leben wollen, das Ego komplett zurück zu nehmen?
Den kompletten Text aus der Ausgabe 2/2016 des Magazins „Coach!n“ finden Sie hier.