lebens-t-raeume.de LogoEs ist gar nicht so einfach, an wertvolle Informationen zu gelangen, seine beruflichen Herausforderungen zu meistern oder an den richtigen Job bzw. die passenden Kunden zu kommen. Gute Qualifikationen und besondere Fähigkeiten allein reichen nicht mehr aus. Eine aktuelle Studie lässt uns wissen, dass unser Bekanntheitsgrad zu immensen 60% über unseren persönlichen und beruflichen Erfolg entscheidet. Wie bekannt sind Sie? Oder kennen Sie wenigstens genug Menschen, die einen kennen, der einen kennt?

Kontakte haben und Kontakte pflegen rückt zunehmend in den Fokus der Aufmerksamkeit, nennt sich heute „Netzwerken“ oder neuhochdeutsch „Networking“ und meint folglich den Aufbau und die Pflege eines Beziehungsgeflechts mit verschiedenen Personen, die sich gegenseitig kennen(lernen), sich informieren und ihre Beziehungen möglichst Gewinn bringend  einsetzen. Wer weiterkommen will, entschließt sich, Gemeinschaft zu suchen. Geht es gemeinsam wirklich leichter?

Netzwerken ist nichts Neues, war allerdings über Jahrhunderte eine vorwiegend männliche Angelegenheit, wenn sich beispielsweise in elitären Clubs die Herren bei Zigarre und Port einfanden, um Informationen auszutauschen, Geschäfte zu machen, sich in der Gesellschaft zu positionieren und sich gegenseitig Anerkennung für getanes Tagwerk zu zollen. Damit ist Netzwerken seit langem als wichtiges Element der männlichen Karriere- und Lebensplanung integriert. Der eine oder andere – meistens die, die nicht dazu gehörten – hatte dafür auch die eher abwertende Bezeichnung „Seilschaften“ oder „Vetternwirtschaft“.

Besonders Frauen beginnen offensichtlich jetzt erst zu entdecken, was Männer bereits seit langem praktizieren: ein solides Kontaktnetz zu knüpfen, schafft Chancen und Perspektiven und sichert persönliches und berufliches Weiterkommen. Überrascht Sie das? Schreibt man doch der Weiblichkeit besondere kommunikative Fähigkeiten und besondere Neigung zum Kontakte knüpfen und pflegen zu, so scheint die Bereitschaft, diese Fähigkeiten zum eigenen Nutzen einzubringen, wenig ausgeprägt zu sein. Um eine Hotelempfehlung für den nächsten Familienurlaub, einen geeigneten Zahnarzt für das Kind und das geeignete Geburtstagsgeschenk für den Liebsten zu finden, können Frauen alle Hebel der Kommunikation in Bewegung setzen. Warum aber nutzen Frauen ihre Kontakte viel zu selten für sich und ihr persönliches Weiterkommen? Immer noch scheint es, als hielten sie sich zurück, wollten sich nicht aufdrängen, persönliche Beziehungen nicht „ausnutzen“. Männer scheinen dagegen viel entspannter, wenn es darum geht, ganz gezielt Geschlechtsgenossen anzusprechen, um sich über die neue Geschäftsidee auszutauschen, das letzte Jahresmeeting zu diskutieren oder um Unterstützung für ein Projekt zu bitten. Auch fällt es Frauen offensichtlich leichter, mit Frauen zu „klüngeln“.

Frauen- Netzwerke erfreuen sich zunehmender politischer, gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Relevanz. Mehr als die Hälfte der Bevölkerung ist weiblich, über 70% der Kaufentscheidungen werden von Frauen getroffen. Frauen-Netzwerke haben zum Ziel, Geschlechtsgenossinnen zu unterstützen, ihre Stärken und Potenziale zu erkennen und Kräfte zu konsolidieren. Man muss nicht persönlich benachteiligt sein, um Zuspruch und Hilfe in einem Frauen-Netzwerk zu suchen. Sich der weiblichen Macht bewusst werden und sie weiblich einzusetzen, eigene Entscheidungen zu treffen und selbständig Wege zu gehen, ist die erwünschte Konsequenz.

Nicht der Typ fürs Netzwerken? Netzwerken? Sie? Nicht der Typ dazu? Noch nie gemacht? Kein Profi darin? Schade eigentlich, oder? Wenn Sie bisher der Meinung waren, dass Netzwerken nicht zu Ihnen passt, dass es nur etwas für Redegewandte und Verkaufstalente ist, dann dürfen Sie das gerne überdenken. Netzwerken darf jeder nach seiner Facon, in seinem persönlichen Stil, zu Anlässen, die Ihnen liegen.

Erfolgreiches Netzwerken setzt einige Kenntnisse und etwas Übung voraus. Gehen Sie daher nicht schnell und planlos, sondern vorbereitet und mit Charme ans Werk. Was brauche ich? Was möchte ich erreichen? Wer kann mir möglicherweise weiterhelfen? Wobei könnte ich Rückendeckung brauchen? Wenn kenne ich schon und wen möchte ich noch kennen lernen?

Nicht zahlreiche schnelle Ergebnisse, sondern ausgewählte, wertvolle und wachsende Beziehungen sollte ihr Netzwerk enthalten. Bringen Sie zunächst sich ein, bevor Sie bitten oder fordern. Was könnten Sie für die anderen tun? Womit oder wobei könnten Sie weiterhelfen? Gehen Sie zunächst in Vorlage, dann wird später das Nehmen ein Leichtes.
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Lesen Sie den vollständigen Artikel aus dem Magazin Lebens(t)räume 11/2011 hier.

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